Bezahlte Betreuung als Schlüssel zur nachhaltigen Vorsorge

Autor
niculin
Status
Eingereicht
Kanal / Trägerschaft

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Beschreibung des Anliegens

Die Betreuung des bedürftigen Teils unserer Gesellschaft (Kinder, Mitmenschen mit Beeinträchtigungen, ältere BürgerInnen) bindet viel Zeit und Geld. Diese Kosten sind aber sehr ungleich in unserer Gesellschaft verteilt. Häufig nehmen sich Angehörige (insbesondere Frauen) dieser Aufgaben an und nehmen eigene Einschränkungen (weniger Zeit für andere Beschäftigungen oder Lohnarbeit) in Kauf. Dieser Aufwand wird aber auch häufig aus verschiedenen Gründen an Dritte ausgelagert (Verwandte, private oder öffentliche Institutionen). Die Betreuungskosten werden so schlussendlich grossteils auf entweder a) Personen ausgelagert, die keiner oder einer schlechter bezahlten Arbeit nachgehen, oder b) von der Gesamtgesellschaft zu hohen Kosten in Institutionen getragen. Die Kosten für die Individuen sind nicht nur während der Betreuung geringere finanzielle Mittel, sondern auch geringere Beiträge in die eigene Altersvorsorge, was häufig in Altersarmut enden kann.

Grosses Potenzial könnte in einem öffentlichen finanziellen Beitrag pro Kind, Mitmensch mit Beeinträchtigung oder ältereR BürgerIn. Diese Mittel würden den Personen selbst oder ihren rechtlichen Vertretern zur Verfügung gestellt, um Betreuungsaufgaben finanziell zu begleichen. Falls die Betreuung durch Privatpersonen übernommen wird, wird der Beitrag als steuerbares Einkommen mit Sozialabzügen ausbezahlt. Falls sie an Institutionen gehen, können sie zur Reduktion der Betreuungskosten verwendet werden.

Begründung

Durch eine bezahlte Betreuung können gleichzeitig drei wertvolle Beiträge für die Gesellschaft erreicht werden.

Erstens stellt die Frage nach der Art der Betreuung von Kindern, Mitmenschen mit Beeinträchtigungen oder älteren BürgerInnen nicht mehr nur eine finanzielle Frage dar, soziale Gründe können einen grösseren Raum einnehmen. Die persönliche Betreuung von Angehörigen und Mitmenschen kann zur bewussten Entscheidungen werden. Es kann angenommen, dass in vielen Fällen das psychische Wohl und die soziale Integration der betreuten Mitmenschen durch das persönliche Umfeld höher ist.

Zweitens wird durch einen höheren Anteil an Selbstbetreuung von MitbürgerInnen die bereits strapazierte Betreuungsstruktur insbesondere für Kinder und ältere BürgerInnen entlastet. Die dadurch ersparten finanziellen Mittel könnten einen Grossteil des finanziellen Aufwandes der bezahlten Betreuung wieder wettmachen.

Drittens wird dadurch die Betreuung zu einer vergüteten Lohnarbeit. Als Folge kann nicht nur die Kosten der Betreuung breiter in der Gesellschaft verteilt werden. Auch können Mitmenschen, welche einen grossen Teil ihres Lebens mit Betreuungsarbeit verbringen, trotzdem in ihre Altersvorsorge investieren und so Altersarmut reduzieren oder gar verhindern.

Schlussendlich könnte eine derartig bezahlte Betreuung zu einer höheren Lebensqualität von der Kindheit bis ins hohe Alter führen, unabhängig von Geschlecht, körperlichem oder geistigem Zustand, finanziellen Mitteln oder verwandtschaftlichen Verhältnissen.

Timeline

28.04.21

Anliegen eingereicht.